Dienstag, 9. Juli 2013

Ich liebe dich.



Ich liebe „Grey‘s Anatomy“ aber so wie bei jeder Serie die ich mir im zuzusagenden „Schnelldurchlauf“ ansehe frage ich mich warum denn immer so viel in so kurzer Zeit passieren muss. Natürlich liegen zwischen den Folgen in „Wirklichkeit“ Tage wenn nicht sogar Wochen und wir bekommen nur Ausschnitte des Geschehens mit, allerdings verschließt sich vor mir die Relevanz warum man so weit von der Realität abdriften muss. Nein das war gelogen, eigentlich kann ich das sogar sehr gut nachvollziehen. Im wirklichen Leben sucht man eine Beziehung die Stärke und Beständigkeit ausstrahlt und man das Gefühl hat sie könnte ewig dauern. In der Wirklichkeit des Fernsehens will man das Prickelnde Aufregende und vor allem brenzlige Leben haben , dass was man sonst nicht ausleben kann, man will die Wirklichkeit im Zeitraffer, man will alle Möglichkeiten miterleben um mit zu fiebern ob sie nun zusammenbleiben und glücklich werden oder ob es doch nicht reicht. Man fragt sich in der Beziehung doch manchmal auch oft – Reicht das? Reicht das um ewig zusammen zu bleiben, reicht das um überhaupt eine Option darauf zu haben. Besteht die Chance dauerhaft glücklich zu sein oder endet man wie in den meisten Serien mal mit jedem aus der Gruppe, aus Mangel anderer Protagonisten, im Bett, versucht eine Beziehung und scheitert um als Freunde weiterzuleben, weil es nicht reichte? Allerdings stellt sich dann wieder die Frage, wann reicht es? Man könnte die Eltern fragen und doch weiß man dass sie wohl keine Antwort darauf hätten. Leicht ist es nie, schwierig immer und doch bleibt man zusammen, man warf und wirft nicht einfach das Handtuch. Man versucht es, beißt sich durch und ist glücklich, mal mehr, mal weniger. Aber man tut es – warum? Liebe? Ich hasse dieses Wort. Was ist Liebe? Jeder nimmt das Wort in den Mund aber niemand hat eine Ahnung was das ist. Das es um große emotionale Zuneigung geht ist klar, aber im welchen Kontext, mit welcher Relevanz und vor allem mit welcher Dauer. Ein Wort mit Ablaufdatum oder ein Wort für die Ewigkeit? Man hinterfragt nie warum man seine Mutter, seinen Vater, seine Schwester oder seinen Bruder und die Katze oder den Hund liebt? Aber man hinterfragt warum man seinen Freund (seine Freundin) liebt und von ihm (ihr) geliebt wird. Man verlangt nach Definition, nach Rückversicherung. Wir tun uns schwer es einfach anzunehmen und es herzugeben. Wir haben Angst davor und sehnen uns danach gleichermaßen. Ich glaube nicht an die Liebe aber ich wünsche sie mir. Sehr abgedroschen aber wohl sehr oft wahr. Was steckt aber nun hinter dem einfachen Wort Liebe. Ich sage „Ich liebe dich“ aber ich bin mir nicht im Klaren was es bedeutet. Ich wünsche mir es haltet ewig, aber ich weiß nicht wann es angefangen hat da zu sein. Ich kann dir nicht sagen was liebe für mich bedeutet aber wenn ich dir sage das ich dich liebe dann ist es nicht einfach dahingesagt sondern in dem Glauben das ich für dich dieses unzerstörbare tiefe Empfinden hegen werde was ich für meine Familie verspüre. Ein unzerstörbares Band für die Ewigkeit. Von zeitlicher und örtlicher Trennung unberührt. Aber Glauben tut man nur an Gott. Was ist Liebe für dich? Ich habe keine Ahnung wie ich es für mich definieren sollte, es ist da oder nicht, aber manchmal vergeht es und dann denke ich mir ich habe es mir nur eingebildet weil ich mich nicht mehr daran erinnern kann es gefühlt zu haben. Wie man sich nicht mehr an den Sommer erinnert, in der Kälte des Winters. War es da, oder habe ich es mir nur eingebildet. Werde ich dich auch wieder vergessen geliebt zu haben, obwohl ich immer noch nicht weiß was das eigentlich aussagt. Kann und darf man eigentlich etwas behauptet wo man eigentlich gar nicht weiß was es eigentlich ist. Naja auf der Uni ist sicheres Auftreten bei totaler Ahnungslosigkeit manchmal überlebenswichtig. Aber lieben tu ich freiwillig. Ich drehe mich im Kreis und komme nicht weiter. Ich liebe dich.